Florida 2013


Fishing Egret; Sanibel Island; Florida

Ein knappes Jahr ist es inzwischen her und immer noch liegen unbearbeitete Bilder auf der Festplatte. Zeit den Urlaub aufzuarbeiten, wie ich es schon lange vor hatte.  Zeit endlich das Fotobuch anzulegen, das uns gelegentlich an den Urlaub erinnern soll...

 

.. halt. Stop!

 

Warum Fotobuch?

Warum nicht eine Website...?

 

Website! Die Entscheidung ist gefallen und nachdem ein Minimum an Infrastruktur drum herum geschaffen ist, hier der Reisebericht "Florida 2013" aus der Sicht eines Hobbyfotografen.

 


Alle erwähnenswerten Locations in der Übersicht*

*) natürlich nur die die wir auch besucht haben, ich bin ganz sicher da gibt es sehr viel mehr Erwähnenswertes...


Warum eigentlich Florida?

-Florida im Dezember ist für gewöhnlich angenehm warm!

-Es ist (relativ) einfach hinzukommen.

-Man spricht eine Sprache in der auch ich mich verständigen kann.

-Die Tierwelt erscheint tiefenentspannt im Gegensatz zur paranoiden mitteleuropäischen Fauna!

-Die Leute sind herzlich und freundlich -auch wenn das Volk als Ganzes strange ist.

-Es lässt sich gut und günstig der Kleiderschrank auffüllen.


Wie kommt man hin?

Meine persönliche Wahl: Mit Delta von Stuttgart über Atlanta nach Orlando.

Delta weil die sehr liberale Handgepäckbestimmungen haben (keine Gewichtsangabe; dazu später mehr) und Atlanta ergibt sich dann fast von allein, weil nun mal "Home of Delta Airlines".

Soweit ich weiß gibt es auch Direktflüge ab Düsseldorf nach Miami, aber wer will schon nach Miami?


Reisevorbereitungen: Nicht vergessen...

- ESTA Beantragung -> http://www.esta-online.org

- Sicherheitsbestimmungen für das Fluggepäck -> http://www.tsa.gov/

- Zollformalitäten für Wertgegenstände wie z.B. eine Fotoausrüstung -> Zoll online

  (ich wollte am Flughafen Stuttgart vor Abreise eine "Nämlichkeitsbescheinigung" für mein

  Fotogeraffel  ausstellen lassen und hab vom Zoll die Auskunft bekommen "braucht man nicht, wenn 

  das nicht offensichtlich brandneu ist und man im Zweifel auch irgendwie die Herkunft mit

  Rechnungen belegen kann".  Die haben dann formlos eine Auflistung meiner Ausrüstung

  bestätigt, kurz draufgeschaut ob das wirklich nach Kamerausrüstung aussieht und das war's. Bei

  Wiedereinreise hat in meinem Fall niemand irgendwelche Fragen gestellt.

- Reisepass mit ausreichender "Restlaufzeit"

- Führerschein für Fahrer und Zweitfahrer

- Auslandskrankenschutz

- ADAC-Mitgliedsausweis falls vorhanden (für AAA Serviceleistungen)

- Bargeld und Kreditkarte + PIN

-Ein paar Quarters für die nachts unbemannten Mautstellen (z.B. zwischen Orlando Airport und Merrit Island)


Tag 1 - Anreise:  Stuttgart - Atlanta - Orlando - Titusville

Der Flug:

Vollkommen unspektakulär. Danke an Gerhard und Lucy die uns in Stuttgart an Terminal 1 abgeliefert haben (da ist der Zoll! Gut versteckt in einer kleinen Nische ziemlich direkt gegenüber dem Eingang).

Wie oben schon erwähnt hat sich der Zoll für meinen Fotokram nicht sonderlich interessiert und auch die Sicherheitskontrollen  haben neben der obligatorischen Durchleuchtung den Fotorucksack keines Blickes gewürdigt. Das hatte ich auch schon anders erlebt: "Bitte mal einschalten, ich möchte mal durchschauen...". 

Warum erwähne ich überhaupt das Gepäck?  Weil der Transport einer umfangreichen Fotoausrüstung durchaus eine Herausforderung sein kann. Für diejenigen die es interessiert mein "Florida-Setup" in 4 Portionen:

1. im aufgegebenen Gepäck: 

-Stativ: Benro 4780T mit Manfrotto 516 Neiger

-Kleinkram wie Kabel, Strippen, Ladegeräte, Kartenleser

2. im Rucksack am Mann

Kameras D300 und D800

Objektive: Af-S 105 2,8 Micro; AF-S 70-200 2,8; SP 24-70 2,8

Blitz: SB-900

3. Direkt am Mann als zulässiger "weiterer Gegenstand"

Sigma 800mm 5,6

4. Im Handgepäck meiner Begleitung

AF-S 200-400 4,0 (Danke nochmal, ich hoffe das geht beim nächsten mal wieder so...?!)

Am liebsten hätt ich noch den ECKLA Beachrolly mitgenommen, aber man kann leider nicht alles haben...

 

Tagesablauf kurz und knapp:

-Abflug gegen 11 Uhr in Stuttgart

-Zwischenstop am riesigen aber auch für Wenigflieger idiotensicheren Atlanta International Airport

-Ankunft gegen 20 Uhr in Orlando

-Übernahme des Mietwagens von Hertz (no, we don't need the additional insurance...)

-Kurz nach 21 Uhr Anfahrt zum Hotel nahe Titusville, um die komplette Anreise am ersten Urlaubstag abzuschließen und ab dem 2. Tag tatsächlich Urlaub zu haben.

Das grösste Problem bei der Anreise waren des nächtens unbemannte Mautstellen, die uns mangels genügend Kleingeld zwangen die Fahrtroute umzulegen. Aber gegen 23 Uhr Ortszeit waren wir schließlich im Hotel.

 

Müde, schlafen, Ende Tag 1...


Tag 2 bis 4 - Merrit Island / Titusville

Unterkunft:

Wir hatten vor Abflug für die ersten Nächte das Best Western Space Shuttle Inn in Titusville gebucht.

Auswahlkriterien waren die verkehrsgünstige Lage zwischen Orlando Airport und Merrit Island, und die Bewertungen in den einschlägigen Internetportalen. Sowohl die Auswahl speziell dieses Hotels als auch die Strategie, alle weiteren Unterkünfte erst kurzfristig vor Ort zu buchen, haben sich als genau richtig erwiesen.

Das Space Shuttle Inn ist wenig aufregend aber sauber, ordentlich und preislich moderat. Die Verkehrsanbindung ist perfekt in der nähe der Kreuzung Florida State Road 50 und Interstate 95.

Das Frühstück ist typisch amerikanisch.  WLAN ist nicht in allen Zimmern verfügbar, aber am Empfang stehen 2 PCs zur Verfügung. Wir waren zufrieden und haben das Hotel kurzerhand auch wieder für die letzte Nacht vor dem Rückflug ab Orlando gebucht.

 

P.S.: Für die Fotografen unter uns: An das Hotel schließt sich eine kleine Parkanlage an, in der ich am ersten morgen gleich ein Dutzend "Small Egrets" beobachten konnte. Und ja: Die sind viel entspannter als z.B. unsere heimischen Silberreiher.

 

Locations:

Eine sehr schöne Übersicht der things you must see auf Merrit Island gibt es hier -> Highlights!

Wir haben nicht annähernd all diese Locations besucht, weil Urlaub immer noch so etwas wie Erholung und Entspannung bieten sollte. Die Plätze die wir persönlich besucht haben und die man sich aus meiner Sicht als interessierter Hobbyfotograf nicht entgehen lassen sollte, sind...

 

Black Point Wildlife Drive:

Kostenpunkt: 5 Dollar

In Deutschland undenkbar: Hier führt ein ca. 10 km langer befahrbarer Pfad mitten durch das Naturschutzgebiet und die Tierwelt scheint davon weitgehend unbeeindruckt.

Der Black Point Wildlife Drive bietet auf einer Runde mehr Motive als mir in Deutschland das ganze Jahr über vor die Linse kommen. Nun hab ich zugegebenermaßen das ganze Jahr über nicht die Zeit für tagesfüllende Fotoexkursionen, so dass der Vergleich etwas hinkt, aber die wesentlichen Unterschiede sind: 1. Es ist eine unglaubliche Vielfalt mehr oder weniger exotischer Arten präsent und 2. die Biester erscheinen alle mehr oder weniger tiefenentspannt was die Toleranz gegenüber Menschen angeht. (das scheint auch für Alligatoren zu gelten, allerdings bin ich mir da nicht sicher ob sie Menschen vielleicht sogar ganz gern mögen... ;-))

Galerie - Blackpoint Wildlife Drive

Manatee Deck / Haulover Canal Bridge

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir haben Manatees mehr ahnen als sehen können.

Der Besuch des Manatee Decks lohnt sich aber in jedem Fall trotzdem, weil rund um die Brücke über den Haulover Canal reger Flugverkehr herrscht. Je nach Tageszeit und Sonnenstand wechselt man die Kanal- und die Strassenseite und hat zumindest gute Chancen Pelikane beim Fischen zu beobachten.

Vultures sind allgegenwärtig, ab und an zeigen sich Ospreys und und und...

Ach ja: Mindestens die Rückenflosse eines Tümmlers hab ich auch gesehen!

Galerie - Haulover Canal


Tag 5 - Viera Wetlands

Eigentlich stand - von Titusville und Merrit Island kommend - ein Besuch der Vero Beach Outlets an. Auf dem Weg dorthin wollten wir die Viera Wetlands anschauen. Bei Ankunft war aber schnell klar dass die Outlets einen Tag würden warten müssen...

Glossy Ibis, White Ibis, Great Blue Heron, White Egret, Kormoran, Anhinga...   Es war richtig was geboten. Ich hätte hier locker eine Woche verbringen können ohne dass es langweilig wird, aber es stand ja noch so viel mehr auf dem Programm...

Galerie - Viera Wetlands

P.S.: Es gibt außer einem Dixie-Klo keinerlei Infrastruktur, aber Starbucks in Melbourne bietet sich an um Kaffee zu tanken und den letzten auch wieder loszuwerden.

 

P.P.S.: Man kann das Gelände wie schon gesagt zu Fuß oder mit dem Auto erkunden. Den Fußgängern sei aber gesagt: An den Ufern liegen sporadisch Alligatoren jeglicher Größe!  Nachdem dort auch kleine Kinder unterwegs sind scheint das Risiko nicht allzu groß zu sein, aber gewöhnungsbedürft ist das schon!


Tag 6 - Vero Beach Outlets; Lake Okeechobee

Der Plan war, auf dem Weg von der Ost- zur Westküste Floridas den Lake Okeechobee "mitzunehmen".

Das war ein Schuß in den Ofen. Aus meiner Sicht nur für Angler und vielleicht Wassersportler interessant. Es gibt sehr viel bessere Möglichkeiten in Florida seine knappe Urlaubszeit zu verbringen!

Zum Beispiel beim Shoppen in Vero Beach! Und wenn ich mir jetzt bei der Nachbereitung die Satellitenbilder anschaue frage ich mich, warum ich mich nicht mal mit der Kamera am südöstlichen Ende des Outlet Centers in die Botanik geschlagen hab. Sieht ganz so aus als gäbs dort ein Biotop für Fotografen um sich die Zeit zu vertreiben während SIE noch etwas länger shoppen geht.  Vielleicht beim nächsten mal...


Tag 7 bis 11: Fort Myers / Fort Myers Beach / Sanibel Island

An der Golfküste begrüßt uns das Wetter noch etwas freundlicher als an der Atlantikküste.

Unsere Unterkunft (La Quinta Inn & Suites) liegt an der Summerlin Road nur ein paar Minuten von der Brücke nach Sanibel Island entfernt. Im Süden ist es ein Katzensprung nach Fort Myers Beach und im Osten liegt Fort Myers selbst.

 

Fort Myers Beach / Estero Island

Die Insel ist im Grunde ein einziges langes Stück Strand und Wasservögel sind allgegenwärtig. Besonders komfortabel finden sich Fotomotive am Fishing Pier (im Schatten auf einer Bank sitzend :-), aber auch etwas dynamischer bei Spaziergängen am Strand. Lästig ist allerdings dass öffentliche Parkplätze knapp und teuer sind. Sofern sich direkt am Estero Blvd. eine Parkmöglichkeit zeigen sollte: Es ist niemals weit zum Strand. Ein Highlight dass ich bei meinem Besuch verpasst habe soll die Little Estero Lagoon sein -> einer von vielen Gründen mal wieder hinzufliegen!

Galerie - Fort Myers Beach; Estero Island und Lovers Key

Lovers Key State Park

Folgt man einfach dem Estero Blvd. durch Fort Myers Beach kommt man zwangsläufig nach Lovers Key. Ein Naturpark mit Aussichtspunkten, Wanderwegen, Picknickmöglichkeiten und Bewirtung.

Wieder mal ist es so dass man in Fort Myers Beach und den sich anschließenden Inseln weit mehr Zeit verbringen könnte als man hat.

Sanibel Island

Ganz eindeutig ein Highlight der Reise.

Für 6 Dollar geht's über den Sanibel Causeway von Fort Myers nach Sanibel Island.

Bereits direkt am Causeway lockt der Strand diejenigen, die die Straße im Rücken nicht stört. HIER lässt sich auch noch kostenlos unmittelbar am Strand parken. Ist man erst einmal auf der Insel wird das etwas schwieriger (na ja, nicht wirklich schwierig...). Entweder drückt man an den öffentlichen Stränden 2 Dollar die Stunde ab, oder arbeitsteilig wird SIE an Bowman's Beach abgesetzt und ER nimmt das Auto um den Wildlife Drive im Ding Darling National Wildlife Refuge zu besuchen.

Die 5 Dollar für den Tagespass pro "Vehicle" sind eher moderat und wer länger bleibt kann z.B. mit den Duckstamps nochmal deutlich günstiger wegkommen. Ab 7 Uhr morgens  geht die Schranke auf und Ding Darling lässt sich ganz easy mit dem Auto "erfahren".  Mit einer Übersichtsrunde stellt man sicher dass man nicht auf der ersten Meile den Vormittag mit ein paar Sanderlings verbringt, während ein Stück weiter die Rosa Löffler warten. Anschließend kann man ganz problemlos eine weitere beschauliche Runde starten oder eben ganz gezielt die für den persönlichen Geschmack beste Location aufsuchen.  Warum sag ich das überhaupt? Weil der Wildlife Drive eine Einbahnstraße ist!  Mal schnell einen Kilometer "gegen den Strom" ist nicht - oder nur zu Fuß was mit großem Tele und Stativ nicht wirklich Spaß macht...

Über die Mittagszeit hat man dann Zeit die Insel näher kennen zu lernen. Auch in Ding Darling ist zu der Zeit das Licht mies!  Geht nen Kaffee trinken, legt euch an den Strand, nehmt euch die Zeit ausgiebig durch's Ding Darling Visitor Center zu schlendern, aber schleppt über Mittag keine schweren Kameras durch die Botanik. Das lohnt nicht!

 

Ach ja: Am späten Nachmittag wird das Licht so richtig klasse, aber dann kommen auch die Midges, Sand Flies oder wie auch immer die nun wirklich heissen.  Ohne Insektenschutz wird man auf Sanibel Island - speziell auf dem Wildlife Drive - das beste Licht nicht nutzen können.

(bin praktisch nicht gestochen worden, aber diese winzig kleine Mistviecher sind - wenn sie erstmal auftauchen - einfach überall!  Echte Stechmücken haben uns erst im äußersten Süden der Everglades ernsthaft belästigt ).

Galerie - Ding Darling National Wildlife Refuge

Six Mile Cypress Slough Preserve

Ebenfalls einen Abstecher wert, aber am letzten Nachmittag in Fort Myers hatte ich fototechnisch wenig Glück. Jede Menge Motive: Ibis, verschiedene Reiher, Kormoran, Wood Stork...  aber entweder zu weit weg oder im dunklen Unterholz. Für ein Beweisfoto hat es gereicht.



Tag 12 - Vom Golf in die Everglades

Tamiami Trail oder Alligator Alley?

Beides klingt vielversprechend, aber nachdem man nicht alles haben kann, haben wir uns für den Tamiami Trail, also die südlichere der beiden West/Ost-Verbindungen entschieden.Von Ft. Myers/Lehigh Acres kommend führte uns die State Route 29  - die Alligator Alley kreuzend - kurz vor Everglades City auf den Tamiami Trail. In Ost/West Richtung liegt links der Straße der Tamiami Canal, der derartig mit (für Mitteleuropäer) exotischem Getier bevölkert ist, dass man sich zwingen muß nicht permanent nur aus dem Seitenfenster zu starren während man ein Fahrzeug lenkt!

 

Wer einen Abstecher über Schotterpisten nicht scheut nimmt 17 Meilen nach der Kreuzung Route 29/Tamiami Trail rechts die  Big Cypress National Preserve Loop Road die scheinbar mitten durchs Nirgendwo führt und immer wieder Ausblicke in die Sumpflandschaft bietet.

Achtung: Don't feed or harass the Alligators!

Im Ernst:  Hier kommt man den Biestern wirklich nahe. Augen auf beim Parken am Wegesrand, damit der Beifahrer nicht beim Aussteigen einem ZU nahe kommt!

Alligator, Big Cypress, Florida
Alligator, Big Cypress, Florida

Nachdem wir so auf interessante Art und Weise den Tag vertrödelt hatten, war es natürlich zu spät um in Shark Valley noch viel zu reißen. Die letzte Rundfahrt war bereits unterwegs, so dass wir nur zu Fuß das erste Stück des Rundwegs erkunden konnten.

Anhinga; Shark Valley; Florida

Neben den hier mehr oder weniger allgegenwärtigen Wahrzeichen der Everglades...


...und...

Alligator; Florida; Shark Valley

...haben dann allerdings immer wieder sauber am Wegesrand abgelegte Grüppchen von Schneckenhäusern unsere Aufmerksamkeit erregt.  Sammelt da jemand Schneckenhäuser, so wie andere Muscheln sammeln und hat die hier vergessen?


Viel besser!


Die da waren es...

Limpkins, Florida; Shark Valley

Familie Limpkin!

Binnen einer Stunde hat Muttern die Schnecken dutzendweise aus dem Wasser gezogen und dann vor unseren Augen aufgemeisselt und verfüttert. Leider haben die Lichtverhältnisse am Nachmittag eine ausgiebigere Fotosession verhindert.

Und leider war's das auch schon zu Shark Valley. Vielleicht reicht es bei einem weiteren Besuch ja dazu, auch den eigentlichen Aussichtspunkt zu sehen!



Tag 13 - Everglades National Park

Wenn wir die Anreise vom Golf mal mitrechnen schon der zweite Tag in den Everglades...

...und gleichzeitig der letzte!  Nicht gerade viel Zeit und man kommt sich ein bißchen so vor wie der asiatische Tourist, der auf seiner Europa-in-zwei-Wochen-Reise 2 Tage für Deutschland übrig hat - wenn überhaupt. 

Obligatorisches erstes Ziel:  Das Royal Palms Visitor Center und der Anhinga-Trail. Erster Eindruck: Die Mücken sind aggressiver; und  die Vultures auch!   Wer vor hat hier längere Zeit zu parken holt sich im Visitor-Center eine Abdeckplane für sein Auto (gibt's routinemäßig als Dienst am Kunden). Ansonsten kann es passieren dass so ein gelangweilter Geier die Dichtung der Frontscheibe entfernt.

Aber auf zum Trail: Aus Fotografensicht wieder mal ein Traum.

Galerie - Anhinga Trail

Ich hätte vermutlich überhaupt kein Problem damit eine ganze Woche am Anhinga Trail zu verbringen.

Nach einer morgendlichen Fotosession ging es dann aber auf dem Ingraham Highway Richtung Flamingo. Verfahren geht nicht - eine Straße, ein Ziel.  Unterwegs bieten sich einige Gelegenheiten, sich an Seen oder diversen "Trails" die Beine zu vertreten und die Kenntisse der Flora und Fauna zu vertiefen. Steigt man in der Nähe von Wasser aus dem Auto, wird es allerdings zusehends ungemütlicher je weiter man nach Süden kommt -> nur hier sind uns Mücken/Moskitos (was auch immer es genau war) so richtig unangenehm geworden.

Zwar hätten die unittelbar am Visitor Center nistenden Ospreys sicher noch hübsche Motive abgegeben (außer ein paar Beweisfotos), aber auch dieser Tag war wieder ratz-fatz um und wir machten uns stattdess auf den Rückweg, legten vor der Abenddämmerung noch einen zweiten Stop am Anhinga Trail ein und kehrten dann den Everglades den Rücken.

Ziel: Boynton Beach und die Wakodahatchee (was für ein Name!)  und Green Cay Wetlands!  Die muß man gesehen haben - so haben's die netten US-Fotografen in Ding Darling erzählt!

Osprey


Tag 14 - Wakodahatchee Wetlands + Green Cay

Die Wakodahatchee- und Green Cay Wetlands finden sich in Boynton Beach in unmittelbarer Nähe zueinander, so dass man bequem nach einer Orientierungsrunde schauen kann, wo gerade mehr geboten ist. Beide Locations sind unbedingt empfehlenswert und bieten Fotografen ideale Bedingungen, auch wenn in unserem Fall leider das Wetter zu kippen begann - eine Schönwetter-Garantie gibt's auch in Florida nicht; zumindest nicht im Dezember.

Galerie - Wakodahatchee und Green Cay

Tag 14 ist um, der Urlaub damit fast auch!

In Titusville wartet das bewährte Hotel, um am nächsten morgen von dort zum Orlando Airport zu fahren.


Tag 15 bis 16 - Abreise Orlando - Atlanta - Stuttgart

Ein letztes amerikanisches Frühstück; alles Fotogeraffel wieder sicher verstaut; wir machen uns auf den Weg von Titusville nach Orlando.  Hertz bekommt den Mietwagen zurück und Delta bringt uns vollkommen unspektakulär und ohne jegliche Zwischenfälle über Atlanta nach Stuttgart.

Abflug Orlando: Samstag 12.00 Uhr. Ankunft Stuttgart: Sonntag 9.00 Uhr; jeweils Ortszeit.

 

Geschafft! 

 

Das könnt' man mal wieder machen...



November 2014